Am Ende des ersten Ausbildungsabschnitts steht die A-Prüfung mit drei Platzrunden, die man allein zu absolvieren hat. Ich habe als Beobachter schon einige Freiflüge miterlebt und war am 9. Oktober 2016 nun endlich selbst dran.
Dem außenstehenden Beobachter fällt oft nur auf, ob ein Prüfling nervös und entspannt an die Sache herangeht und ob er nach der Landung unsicher oder glücklich aus dem Flugzeug steigt. Aber was geht einem durch den Kopf, wenn man auf einmal allein im Segelflugzeug sitzt und keine Ratschläge mehr vom hinteren Sitz bekommt und der Lehrer nicht mehr eingreifen kann, weil er mit dem Funkgerät am Start stehen bleibt?
Die Erfahrungen und Strategien sind so vielfältig und individuell, wie die Flugschüler selbst. Jeder geht mit der ungewohnten Leere auf dem hinteren Sitz auf seine ganz individuelle Weise um. Eine Strategie ist, sich die guten und immer wieder gehörten Worte der Fluglehrer ins Gedächtnis zu rufen oder selbst vorzusprechen. Oder man hat ein lustiges Lied auf den Lippen und singt sich durch die Platzrunde. Wenn man nicht gerade durchgehend den Funkknopf drückt, ist es auch egal, ob man die richtigen Töne trifft. Es hat auch schon Flugschüler gegeben, die nach der A-Prüfung nicht mehr fliegen oder zumindest nie wieder allein fliegen wollten. Im besten Fall genießt man den Flug und die neue Freiheit, schließlich haben die Fluglehrer uns lange und intensiv auf diesen Augenblick vorbereitet und wir haben viele Male bewiesen, dass wir es können.
Ich selbst bin meine ersten drei Alleinflüge überraschend entspannt angegangen und musste mich immer wieder daran erinnern, dass ich mich gerade in einer Prüfungssituation befinde. Und jetzt freue ich mich schon auf die nächsten Alleinflüge, die ganz sicher kommen werden. 🙂
